From the Chess archiv of Chess-Results.com: Article: 4430 from 14.10.2005, Category Austria and International

Die FIDE-WM in San Luis - Veselin Topalov der neue Weltmeister

Eine Runde vor Ende der WM stand Veselin Topalov als Weltmeister fest. Er gewann souverän mit 10 Punkten aus 14 Runden und 1½ Punkten Vorsprung auf Svidler und Anand mit einer beeindruckenden Eloperformance von 2889.

Rg. NameFEDEloPkt.Rp
1GMTopalov VeselinBUL278810.02889
2GMSvidler PeterRUS27388.52819
 GMAnand ViswanathanIND27888.52811
4GMMorozevich AlexanderRUS27077.02743
5GMLeko PeterHUN27636.52706
6GMAdams MichaelENG27195.52661
 GMKasimdzhanov RustamUZB26705.52668
8GMPolgar JuditHUN27354.52606

Die bisherigen Weltmeister seit 1886 (APA)

  • 1886-1894: Wilhelm Steinitz (Österreich)
  • 1894-1921: Emanuel Lasker (Deutschland)
  • 1921-1927: Jose Capablanca (Kuba)
  • 1927-1935: Alexander Aljechin (Sowjetunion)
  • 1935-1937: Max Euwe (Niederlande)
  • 1937-1946: Alexander Aljechin (Sowjetunion)
  • 1948-1957: Michail Botwinnik (Sowjetunion)
  • 1937-1946: Alexander Aljechin (Sowjetunion)
  • 1957-1958: Wassili Smyslow (Sowjetunion)
  • 1958-1960: Michail Botwinnik (Sowjetunion)
  • 1960-1961: Michail Tal (Sowjetunion)
  • 1961-1963: Michail Botwinnik (Sowjetunion)
  • 1963-1969: Tigran Petrosian (Sowjetunion)
  • 1969-1972: Boris Spasski (Sowjetunion)
  • 1972-1975: Robert James "Bobby" Fischer (USA)
  • 1975-1985: Anatoli Karpow (Sowjetunion)
  • 1985-2000: Garri Kasparow (Sowjetunion/Russland)
  • seit 2000: Wladimir Kramnik (Russland)

1993 trennte sich der Weltmeister Kasparow vom Weltschachbund FIDE und organisierte eine eigene Weltmeisterschaft im so genannten klassischen Schach. Die FIDE organisierte danach eigene WM-Turniere und änderte dabei mehrfach den Austragungsmodus.

Die FIDE-Weltmeister seit 1993 (APA)

  • 1993-1999: Anatoli Karpow (Russland)
  • 1999-2000: Alexander Khalifman (Russland)
  • 2000-2002: Viswanathan Anand (Indien)
  • 2000-2002: Viswanathan Anand (Indien)
  • 2002-2004: Ruslan Ponomarjow (Ukraine)
  • 2004-2005: Rustam Kasimdschanow (Usbekistan)
  • seit 2005: Weslin Topalov

Wer kommt nach Kasparow?

Bericht von Stefan Löffler

Die Kunsthalle am Karlsplatz holt die interessanteste Schach-WM seit langem nach Wien

Am Mittwoch, den 28.September, hat im argentinischen Potrero de los Funes die Schach-WM begonnen. Nachdem Garri Kasparow im März seinen Rücktritt erklärt hat (und in die russische Politik gewechselt ist), treffen sich die acht nahezu besten aktiven Großmeister und ermitteln in einem fairen, doppelrundigen Turnier die neue Nummer eins. Nach all dem Titelchaos der letzten Jahre, unter dem das Image des Spiels gelitten hat, hat das Schach in etwas mehr als zwei Wochen wieder einen Weltmeister, der diesen Namen verdient.

Auch wenn die WM nahezu auf der entgegengesetzten Seite des Globus und um fünf Stunden zeitversetzt stattfindet, wird das Turnier in hiesigen Schachkreisen mit brennendem Interesse erwartet.

Am 6. und 13.Oktober trifft sich die Wiener Szene im Project Space der Kunsthalle am Karlsplatz, um das Geschehen zusammen mit Experten am Internet zu verfolgen und vor allem zu diskutieren. Ich (Schachmitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen und des Tages-Anzeiger) habe das Vergnügen, diese Abende mit den kompetentesten und eloquentesten Schachexperten Österreichs zu moderieren. Ich kann Ihnen versprechen, dass es tiefgründiger zugehen wird als bei Übertragungen von Fußballspielen.

  • Donnerstag, den 6.Oktober, 20 - 1 Uhr (open end, Eintritt frei)
    Schach nach Kasparow (1): Liveübertragung und Kommentierung der Schach-WM mit Ernst Strouhal, Ilja Balinov und Stefan Löffler (Moderation)  Kunsthalle Project Space am Karlsplatz
  • Donnerstag, den 13.Oktober, 20 - 1 Uhr (open end, Eintritt frei)
    Schach nach Kasparow (2): Liveübertragung und Kommentierung der Schach-WM mit Chrilly Donninger, Tunc Hamarat, Egon Brestian und Stefan Löffler (Moderation) Kunsthalle Project Space am Karlsplatz

Ernst Strouhal ist Professor an der Universität für angewandte Kunst Wien, Schachkolumnist und u.a. Autor von "Duchamps´ Spiel", "Acht mal Acht" und "Luftmenschen - Die Schachspieler von Wien".

Ilja Balinov ist Großmeister und Schachkolumnist der "Wiener Zeitung". Der bulgarische Profi lebt seit mehr als zehn Jahren in Wien.

Chrilly Donninger ist Mathematiker und der Vater des weltstärksten Schachcomputers Hydra, mit dem er vom Project Space aus online verbunden sein wird.

Tunc Hamarat ist Fernschachweltmeister. Der aus der Türkei stammende Netzwerkexperte ist seit mehr als dreißig Jahren in Wien zuhause.

Egon Brestian ist Internationaler Meister und Schachkolumnist der "Presse". Der frühere Staatsmeister ist ein gefragter Schachlehrer und Jugendtrainer.

Bitte zögern Sie nicht mich anzurufen, wenn Sie Rückfragen haben oder mit einem der Experten ein Interview zu einem für Sie geschickteren Zeitpunkt vereinbaren möchten.

Stefan Löffler, Tel: 02243 33782, mobil 0650 2189098, messelwitz2000@yahoo.de